von Michl Kraeftner am 22.3.2012

Hochsaison am Schneeberg! Solche Tage müssen einfach ausgenützt werden- und wenn`s mal so gut geht, ist eine kleine Steigerung immer drin…

Durch die vergangene Befahrung der obersten Königschußwand animiert, zog es mich schon kurz darauf wieder dorthin. Ein wenig weiter südlich befand sich die Einfahrt zur “Unteren Königschußwand”. Es ist die letzte Möglichkeit, um oberhalb der Felsen durch diese Steilflanke in die Bockgrube ab zu fahren. Im “Skiführer Schneeberg” von Wolfgang Ladenbauer ist diese Abfahrt mit V, 55° beschrieben.

Gleich wie beim letzten Mal gings zur Einfahrt rauf- mit obligatorischer Besichtigung der Verhältnisse vom Bockgrubenriegel aus. Ein wenig feuchter und weicher sah die Flanke aus, was mich dazu veranlaßte, so weit als möglich die schattige Flankenbegrenzung bei der Abfahrt zu nutzen. Die sichtbaren Setzungsrisse in der Schneedecke waren unverändert (klein), was somit für mich persönlich “grünes Licht” bedeutete. Doch ein wenig angespannt gings in die sausteile Einfahrt rein- und obwohl die Flanke lediglich nur rund 200 HM aufweist, ist ein Sturz auch bei günstigsten Bedingungen nicht angebracht. Und wenn`s mental nicht stimmt, ist ein Umkehren auch keine Schande! Diesmal war es perfekt und die nach unten immer flacher werdende Bockgrube kostete ich bis zum südlichen Grafensteig runter wahrlich aus!

Leider vermisste ich beim wieder auffellen plötzlich meine Steigeisen- hat sich doch wirklich das Fach am Rucksack geöffnet und weg waren die Dinger! Verdammt noch mal! 🙁 …einen Tag später fand ich sie im unteren Drittel der Flanke langsam abwärts rutschend unversehrt wieder… (Glick khobt!).

Weiter ging`s im Aufstieg über die Bockgrube rüber zum Hansengrat. Um mir das Abklettern über den Nandlgrat zu ersparen, fuhr ich die direkte Einfahrt der Roten Schütt Flanke ab. Der Hansengrat wird mit III-IV und max. 44° bewertet und stellt eine einsame Alternative zu den gängigen Modeabfahrten am Schneeberg dar. Immer knapp am Grat entlang, führt die Flanke über zwei enge Steilstufen in einem Rechtsbogen (Richtung SO) runter ins Kar der Breiten Ries. Ich steuerte aber noch vor dieser Rechtswendung den Hansenriegel an, um von dort über die Hansenries (II-III, bis 35°)  in den Nandlgraben und weiter wieder zu meinem Ausgangspunkt zu gelangen.  Bis auf die letzten Meter, wo der Schnee schon richtig faul war, eine optimale Tour! 🙂 🙂

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Die Fotos könnt ihr hier sehen…

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Kategorien: Touren

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