Von Michl Kraeftner am 4.7.2011

Im Gegensatz zum Osten Österreichs, wo es ja regelmäßig am Wochenende schlechtes Wetter gibt, hatte es in Südtirol perfekte Bedingungen bei der Austragung des 2. Sella Ronda Hero MTB- Rennens. Und erstmals in dieser Sommersaison haben wir es geschafft, zumindest zu ZWEIT (Tom und Michl) am Start zu stehen…

Pünktlich um 0815 Uhr fiel der Startschuss zu diesem Event. Angeregt durch Berichte der ersten Austragung und immer auf der Suche nach neuen Bewerben fiel es uns nicht schwer, in dieser Kulisse voll motiviert an der Startlinie zu stehen. Bereits 15 min vor uns starteten die Elite- und Lizenzfahrer, damit das ungeheuer große Teilnehmerfeld von insgesamt fast 2.000 Bikern ein wenig in die Länge gezogen wird. Und dass dieser Bewerb über 82 km und knapp 4.000 HM kein „Kindergeburtstag“ wird, zeigte sich bereits bei der ersten Auffahrt zum Grödnerjoch (2.298 m). Genau so steil, wie es da rauf ging, zog sich ein wunderbarer Singletrail Richtung Corvara wieder runter.

Tom verabschiedete sich kurz vor der ersten Bergwertung von mir und ward logischerweise nicht mehr gesehen…

Bei der zweiten Auffahrt zum Pralongia (2.157 m) vollbrachte ich das Kunststück, einen Platten im Hinterreifen UND einen Kettenriss innerhalb von 50 Fahrmetern zu fabrizieren! Also wieder retour, Kette beim Reparaturzelt organisieren und mit einiger Verspätung zu den Anderen wieder rauf auf den Berg. Wunderschön ging es dann weiter Richtung Campolongo Pass (1.875 m) und runter nach Arabba.

Die dritte Auffahrt Richtung „Porta Vescovo“ war auf geschätzten 400 HM so steil und für uns unfahrbar, so dass wir einen kleinen Wandertag einlegen konnten. Der anschließende Singletrail rüber zum Pordoijoch (2.2.39 m) war genial und vom Feinsten! Genau so wie die Abfahrt nach Canazei- unpackbar lässig zogen sich da die Wege nach unten…

Unendlich lange und nur unterbrochen von steilen Schiebepassagen kamen wir endlich auf den Passo Duron (2.280 m). Aber wer nun glaubte, vor der finalen Abfahrt zu stehen, täuschte sich gewaltig: munter führten die Trails rauf und runter…

Der aktuelle Vizeweltmeister Mirko Celestino gewann den Marathon in 4 Std und 26 min. Tom finishte in ausgezeichneten 6 Std und 6 min und belegte in der Hobbyklasse den 10. Gesamtrang, was auch die zweitschnellste Zeit in der Österreichwertung bedeutete. Dementsprechend war er mit seiner Leistung sehr zufrieden! Meine Wenigkeit knackte den Jackpot in Form eines finalen vorderen Schaltseilrisses am Ende des dritten Anstieges. In Anbetracht dessen war ich mit meinen 7 Std 39 min ganz happy und noch immer in der ersten Hälfte der „Hobbyfinisher“. Besonders meine „innere Ruhe“ nach den drei Hoppalas lässt mich hoffen 🙂

Zusammenfassend kann man folgendes sagen: 36 km ultrageile Singletrails, wunderschöne Landschaft, perfekte Organisation und eine hammermäßige Streckenführung machen diesen Marathon zu einem „must have“ für ambitionierte Biker. Allerdings sollte man auch bereit sein, so zwischen 500 HM und 1.000 HM „per pedes“ zurück legen zu müssen!

Den am Sonntag anschließenden Sella Ronda Bike Day nutzen wir, um nochmal- allerdings auf der Strasse- die Sella zu umrunden. Beim gemütlichen Austreten absolvierten wir die rund 2.000 Hm und 60 km in guten drei Stunden, bevor wir unsere Sachen packten und die Heimreise antraten.

Ein wunderbares und an gewaltigen Eindrücken reiches Wochenende liegt hinter uns- wir freuen uns auf die nächsten…!

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die Fotos könnt ihr hier sehen…

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