von Michl Kraeftner am 13.8.2012

Da für Sonntag der Wetterbericht nun auch am Alpenhauptkamm schönes Wetter prognostizierte, verlegte ich meinen Standort ins Maltatal für mein nächstes Ziel…

Knapp unterhalb des Gösskarspeichers, der mit dem Auto über eine sehr schmale Strasse erreichbar ist, bezog ich am Parkplatz mein Quartier. Beim Aufbruch um 0545 Uhr meldeten sich gleich mal meine Beine ob der vergangenen Dolomitenrunde: „A oida Mann is ka Schnöllzug…!“ Also den Schongang eingelegt und gehofft, dass es nicht ganz so schmerzhaft wird…

Nach knapp einer Stunde kommt man auf die Giessener Hütte (2.215 m), wo sich gerade die anderen Bergsteiger auf ihre Tour machten. Flugs ein wenig schneller gemacht, war ich auch bald wieder alleine. Im Gegensatz zu der oft beschriebenen Route: Detmoldergrat/ Gipfel/ SO- Grat/ Steinerne Mandl wählte ich die umgekehrte Variante, die sich auch als schöner und auch ungefährlicher erwies.

Der Anstieg über den Rudolfstädterweg Richtung Steinerne Mandl ist unschwierig, das immer steiler werdende Trippkees unter dem eigentlichen Felsaufschwung hingegen „kleschhoart“, wobei Steigeisen  hier eine recht nützliche Erfindung sind.

Die Stahlseilversicherungen sind nagelneu und wurden vom Hüttenwirt der Giessenerhütte erst vor kurzem angebracht. Durch die starke Ausaperung der Felsen ist hingegen bei der Wahl dieses Weges als Abstiegsroute höchste Vorsicht geboten, da ab den ersten Sonnenstrahlen der Abschnitt stark dem Steinschlag ausgesetzt ist (hob i ma do glei denkt…).

Der folgende Südostgrat ist eine super kurzweilige leichte Blockkletterei bis zum Gipfel der „Tauernkönigin“ (3.360 m). Am Tag des Herrn in drei Stunden da rauf und mutterseelen alleine am Gipfel bei wolkenlosem Himmel- Herz, was willst du mehr!

Der Abstieg über den Detmoldergrat ist exzellent schön und so um Längen besser als im Aufstieg. Wer Trainingsmöglichkeiten zum (noch nicht) olympischen „Granitblockturnen“ sucht, ist hier perfekt versorgt. Fast 400 Hm sind da im Abstieg unterhalb des Grates zu absolvieren. Ein (zukünftiger) Olympiasieger findet hier seine „Spielwiese“!

Auf der Giessenerhütte gönnte ich mir noch den zweiten Frühstückskaffee (in der Sonnenliege des Wirtes :-)), bevor ich nach fast genau fünf Stunden meine zweite Traumtour an diesem WE abschließen konnte.

 

Fazit:

Echt geile Tour und wenig überrannter Klassiker…

Unbedingt die Tour gegen den Uhrzeigersinn machen…

Klettersteigausrüstung obligat (wiegt no immer nix, des Klump… 😉 )

„Speedcross“ ungeeignet! Bergschuhe UND Steigeisen (de wiegen jo ah nix mehr…)

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Die Fotos könnt ihr hier sehen:

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