Der Herbst ist für mich jene Zeit, wo ich allein und für mich selbst dorthin gehe, wo es mich zu zweit nie hinziehen würde…
…und da fallen mir unzählige Dinge ein: Zwei davon sind für den bergaffinen Flachlandwanderer der Traum schlechthin, für mich zum Kennenlernen des jeweiligen Gebietes sehr willkommen.
Da ist zum einen der Jubiläumsgrat an der Zugspitze. Doch Gott sei Dank kann man ja dort auch abseits des mainstream unterwegs sein- also: die Richtung umdrehen, von unten nach oben ab dem Talboden, den Schirm mitnehmen und als climb and fly durchziehen. Ich startete also von Hammersbach zum Osterfelderkopf hinauf und genoss dort
einen atemberaubenden Sonnenaufgang.
Weiter über die Alpspitze und dem eigentlichen Grat erreichte ich nach acht Stunden den Gipfel der Zugspitze. Und war ich wundersamerweise auf diesem Weg (fast) allein, traf ich am Gipfel der Zugspitze auf jene Massen, die wir als Bergsportler so gar nicht mögen. Die Allianz Arena in München kann einfach nicht voller sein als dieser Gipfel es war.
Doch mir war nur daran gelegen, mich möglichst schnell durch diesen
Auflauf zu drängeln und meinen RONIN auszubreiten. Ich hatte mir zuvor das OK der Liftler eingeholt und startete bei perfekten Bedingungen zu einem megageilen Flug hinunter zum Ausgangspunkt- wödklasse! 😊
Zum anderen ist es die Watzmannüberschreitung: genauso voll und genauso überlaufen! Ich war gar nicht sicher, ob ich mir das antun sollte, zumal um 0600 in der Früh die Hölle am Parkplatz bei der Wimbachbrücke los war. 200 Mann Bundeswehr am Weg zum
Hocheck, und wahrscheinlich nochmal so viele Wanderer. OK- ich bin zwar nicht der Toni Palzer, aber überholen geht schon noch! 😉
Und erfreulicherweise machten auch alle Wanderer Platz, auch jene am Grat. Freundlichkeit hilft ungemein und erleichtert einiges…An der Südspitze angekommen, musste ich feststellen, dass die Flugwettervorhersage für diesen Tag so gar nicht stimmte. Lag mein Schirm doch im Auto und nicht auf diesen perfekten Startplätzen unterhalb des Gipfels! Einerlei- der Abstieg ins Wimbachtal zog sich wie
ein Strudelteig und die zehn Kilometer raus zum Ausgangspunkt noch mehr. Und wenn Toni da rauslaufen konnte, machte ich das auch. Ich dachte nur nicht, dass meine Beine nach genau sechs Stunden so höllisch wehtun würden…
Fazit: zwei wunderbare Tage in der Natur, ein eindrücklicher Flug und 5.500 Höhenmeter stehen in den Büchern. Ich habs sehr genossen! 🙂
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hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung vom Jubiläumsgrat…
hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung vom Watzmann…
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das video von der Zugspitze seht ihr hier: