So zeitig wir diesmal die Eissaison mit Anfang Dezember begannen, so spät schlossen wir sie mit Anfang März auch ab. Nur dazwischen lag für mich leider wenig…

die erste Seillänge am pilone centrale…

Umso mehr freute es mich, dass Benedikt mit mir als belay buddy noch ein weiters Mal nach Südtirol wollte, um die heurige Saison gebührend zu beschließen. Wir begannen unsere zwei Tage im Val Travenanzes- wohl wissend, dass die Bedingungen dort fast schon einzigartig waren. Mächtige Eispanzer, noch mächtigere Säulen und grandiose Kletterlinien reihten sich da aneinander und machten das Klettern zu einem wahren Vergnügen. Und das Beste von allem war: „Wir waren (fast) alleine dort!“

Wir zogen nach dem letzten Schneefall die ersten Spuren ins Tal und auch die ersten Spuren ins Eis. Lediglich zwei weitere Seilschaften hatten es noch auf den pilone centrale abgesehen. Doch selbst gleichzeitiges Klettern an dieser Megalinie war möglich- die eine Seilschaft links hinauf, die andere auf der rechten Seite! Und wie so oft gelang eine Begehung, die man jahrelang im Kopf hatte, nun wie von selbst: ohne echten Plan, förmlich zufällig und leicht.

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die rechte Variante am pilone centrale…

Wobei der Ausdruck „leicht“ nur für Benedikt galt: als ropegun mit unerschöpflicher Kraftausdauer in den Armen und Oberkörper rannte der Kerl förmlich diese kingline hinauf- und ich schnaufte hinterher. Ich durfte dann doch noch einen Eisvorhang oben neben der Kerze von supermario führen. Und weil es so schön war, seilten wir ab und kletterten nun die rechte Variante des pilone centrale hinauf: eine wahre Perle als Variante, wenn die Säule nicht steht oder gewachsen ist. Anregende Mixedkletterei brachte uns wieder zur supermario hinauf, die allerdings nun mit zwei Kollegen belegt war.

die candela sospesa…

Machte gar nix: abseilen, hinüber zur candela sospesa, die in ihrer ganzen Pracht und in voller Länge- komplett bis zum Boden gewachsen- dastand. Ein Riss am Sockel, ein eher filigraner Mittelteil und ein um Hilfe rufender Partner (dem schon alle Muskeln im Körper weh taten) hielten Benedikt von einer Begehung ab. Die cascata di Irene war für uns beide dann ein wunderbarer Abschluss dieses Eisklettertages!

Was soll ich sagen? Eisklettern im Langental am Samstag klingt ob der ansonsten kletternden Massen unmöglich. Doch diesmal war`s ganz anders: wir spurten mutterseelen alleine Richtung Jumbo Jet hinauf, versanken im frisch gefallenen Pulverschnee, kehrten bei der Hälfte um, stiegen zur Piovra hinauf und waren dort die Ersten! Zwei megaschöne Linien konnten wir dort noch bei super Eisverhältnissen klettern, bevor wir uns auf die Heimreise machten.

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la piovra…

Fazit nach den zwei Eiskletterabschlusstagen: seehr lässig war`s! Und ein riesiges Danke an meinen Partner Benedikt, der mich (als wenig vorbereitet dafür) mitgenommen und motiviert hat…moch ma gerne wieder! 😊

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hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung des pilone centrale…

hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung der cascata di irene…

hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung von la piovra…

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Kategorien: Touren