Mit hashtags muss man ja fürchterlich aufpassen- suggerieren sie doch dem interessierten Leser oft Dinge, die- bei näherer Betrachtung- ganz anders waren…

einer der vielen Quergänge in der Archangelo…

…doch wie man es dreht und wendet, wenn Peter da die Finger im Spiel hat, trifft #leidergeil voll ins Schwarze! Und zwar deshalb, weil dieser Kerl auch ein Feinspitz in Sachen alpiner Kletterei ist- die Filetstücke zu finden (und auch zu wissen, wo sie sind) ist Peters Spezialität.

Ich war mächtig gespannt, was da in Arco so auf mich warten würde- noch dazu im November. Doch wir hatten (wie so oft) den Wettergott voll auf unserer Seite und Peters Vorschläge waren der absolute Kletterhammer. Ich bekomm da ja im Vorfeld einer gemeinsamen Ausruckerei von meinem Freund ja Infos en masse- nur hab ich absolut keine Ahnung, welche Touren das sind. Also wird meinerseits sofort vollste Zustimmung signalisiert im Wissen: „des wird megalässig“!

Wir begannen unseren Saisonabschluss- Klettertrip in Dro an der Coste dell`Anglone. Die Archangelo, VII+, 380 m soll dort eine der schönsten und

Verschneidungskletterei in der Fiore di Corallo…

lohnendsten Routen in der Umgebung sein. Die Erstbegeher haben hier eine wunderbar logische Linie mit einigen sehr spektakulären Seillängen im besten Fels gefunden. Trotz guter Absicherung mit Bohr- und Normalhaken empfiehlt sich zur Mitnahme ein Satz friends. Wir genossen den warmen Fels und das beste Kletterwetter. Peter stieg die schweren Längen souverän vor und kletterte auch die Schlüsselstelle im obersten Bereich frei- ein perfekter Beginn!

Na ja- so locker und flockig gings für mich am zweiten Tag allerdings nicht weiter: Peter zog die Daumenschrauben etwas an, führte mich zur Mandrea di Laghel und stieg in die Fiore di Corallo, VIII+/ IX-, 385 m ein. De facto waren in Arco keine Kletterer mehr zu sehen, doch hier trafen wir unvorbereitet auf zwei Seilschaften, die vor uns schon am Klettern waren: „Wurscht, wirds gmiatlich und locker!“

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fetzgeile Kletterei in der Fiore di Corallo…

Diese Linie zählt zweifellos zu den bedeutendsten im gesamten Sarcatal. Ernste und anhaltend schwierige Kletterei an Rissen, Verschneidungen und Schuppen an einem fast durchwegs überhängenden Pfeiler sind so die groben Attribute dieser kingline. Teilweise war ich da auch gar nicht so schlecht unterwegs, aber in einigen Seillängen fragte ich mich schon, was ich da zu verloren hätte 😉. Wie man allerdings hier rotpunkt raufkommt, alle Sicherungen dabei selbst legen muss und noch mit einem Dauergrinser unterwegs sein kann, bleibt mir ein Rätsel.

ebenso geile Verschneidungen findet man in der L`Incompiuta…

Voll regeneriert mit Malz und Hopfen (#gösserproteam) ging es tags darauf nochmal in den steilen Fels in dieser wunderbaren Landschaft. Ein wenig kürzer und leichter versprach am Colodri die L`Incompiuta, VIII, 330 m einen zeitgerechten Aufbruch zur bevorstehenden langen Heimreise. Eine anspruchsvolle und naturgegebene Linie- ebenfalls über weite Strecken selbst abzusichern- mit äußerst knackigen Verschneidungsseillängen durften wir hier wahrlich genießen.

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Peter führt elegant die L`Incompiuta…

Es war für mich herrlich und entspannt zugleich, hinter Peter her klettern zu dürfen- Erlebnis pur! Und für Peter waren diese onsight gepunkteten 35 Seillängen über 1.000 Klettermeter wohl ebenfalls einprägsam und bleibend.

Es war- schon wieder- #leidergeil! 😊

 

hier geht’s zum album und der Tourenbeschreibung der Archangelo

hier geht’s zum album und der Tourenbeschreibung der Fiore di Corallo

hier geht’s zum album und der Tourenbeschreibung der L`Incompiuta

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