Als Flachländler ist es ja doppelt schwer, der Kletterei an gefrorenem Wasser zu frönen. Doch wenn man das Eis liebt, nimmt man auch große Wege und eingeschränkte Bedingungen gerne in Kauf…

Jürgen im Schwert des Damokles…

…und da hilft es ungemein, einen guten Bekannten zu haben, der einem mit erstklassigen Infos versorgt- danke Oliver dafür! 😉 Also rein ins Auto und gemeinsam mit Jürgen (wieder einmal) nach Südtirol. Ähnlich wie in den letzten Jahren starteten wir erst in der ersten Jänner Woche mit der Eiskletterei, zumal die Bedingungen bei uns zu Hause im Fels (+16° C und kurzes Leiberl) zum Jahreswechsel einfach toll waren.

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beim Abseilen auf Avatar…

Doch Olivers Eistipps waren zu gut, um zu Hause zu bleiben. Blieb nur noch die offene Frage, mit wieviel Gleichgesinnten man es zu tun bekommen wird…Wir starteten an den Fällen in Corvara und kletterten am ersten Nachmittag unseres Trips sowohl Damokles, als auch Nur für Wenige. Wenig Eis, dafür gut ausgepickelt war es genau das Richtige zur Eingewöhnung.

Als wir am zweiten Tag um 06:00 Uhr am Sellajoch parken wollten, sahen wir bereits fünf Seilschaften, die Richtung Langkofelscharte unterwegs waren. Meine Stimmung fiel schlagartig in den Keller- sollte das schon das Ende unseres Trips bedeuten?  Wie früh muss man unterwegs sein, um als Erster in eine Eisroute einsteigen zu dürfen? Wir wechselten gleich mal den Plan und parkten wenig später am Pordoijoch. Und siehe da- trotz 06:30 Uhr- waren wir die Zweiten, die sich Richtung Pordoi Westwand aufmachten. Die Kletterei auf Avatar war toll und spektakulär zugleich. Eine Wahnsinns Umgebung bei Traumwetter versüßte unseren Klettertag. Wir stiegen anschließend ohne Erwartungen in die optisch nicht gerade einladende via

wenig Eis und etwas Fels in der via snowboard…

snowboard ein mit dem Gedanken, nach drei Seillängen wieder abzuseilen. Doch war diese Tour echt lohnend! Auch die Mixedlängen waren leicht zu klettern und schnell waren wir ganz oben am Ausstieg. Ein Traumtagerl war das heute!

Wir standen nochmals um eine Stunde früher auf, rauschten auf`s Sellajoch rauf und standen um 05:00 Uhr schon wieder mit FÜNF Autos gleichzeitig am Parkplatz- das darf doch wohl nicht wahr sein! Ich war richtig angefressen und scheißdrauf! Jürgen hatte das natürlich mitbekommen und hielt sich im Zustieg immer rund 50 Meter vor mir

die abendliche Stimmung ist der Hit…

auf, um nicht meinen Groll und meine Schimpfereien mitzubekommen. Doch mein guter Freund wollte da hinauf und zog mich mit gutem Tempo natürlich mit. Wir überholten ein Team während des Aufstiegs und hielten uns immer am soliden zweiten Platz, nur knapp hinter den Führenden (als hätte ich in meinem Leben nicht schon genug Rennen bestritten…). Schlagartig besserte sich meine Stimmung, als uns die sehr netten Kufsteiner die Führung am Einstieg überließen- danke nochmal an euch beide! 🙂

am Gipfel des Langkofel- Eck…

Auch wenn die Schlüssellänge im Holzknecht Couloir wieder einmal sehr fordernd war, so ist die Kletterei doch einzigartig schön und atemberaubend. Wir schätzten es ungemein, dieses Couloir für uns alleine zu haben und standen wenig später am Gipfel des Langkofel- Ecks. Wir blieben etwas länger oben und genossen diese einmalige Bergwelt. Wir seilten mit den Tiroler Kollegen ab und gönnten uns im Anschluss noch ein gemeinsames gutes TAB- so stell ich mir einen gelungenen Tag in den Bergen vor!

der eyecatcher im Holzknecht Couloir…

Am vierten Tag nochmals in aller Herrgott`s Früh aufzustehen, verwarfen wir sofort- was Gemütliches mit kurzem Zustieg sollte es werden. Und wieder einmal half uns Johannes Egger mit einem grandiosen Tipp weiter: im Rosengarten rauf mit der Bahn zur Kölnerhütte, in 20 Minuten rüber zum Einstieg der Al Dente (ich wollte da ja schon bei der am Weg liegenden who let the dogs out stehen bleiben… 😉), ein paar Seillängen im jungfräulichen Eis herumpickeln (ja wirklich, wir waren die Ersten dort), um sich dann nach getaner Arbeit neuerlich ein TAB zu gönnen. Perfekter Plan- perfekt umgesetzt!

der letzte Eisklettermeter nach vier Klettertagen…

Fazit nach vier Eisklettertagen: megaschön war`s! Und ein nochmaliges Danke an unsere Tippgeber und an Jürgen, der meine Ungeduld aushalten muss…moch ma wieder, Burli!

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hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung vom Corvara- ice…

hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung von Avatar…

hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung der via snowboard…

hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung vom Couloir Holzknecht…

hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung von Al Dente…

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Das Video der Avatar und der via snowboard könnt ihr hier sehen:

Kategorien: Touren

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