Von Michl Kraeftner am 10.5.2015

Wieder einmal machten sämtliche Schibergsteiger vom Bodensee bis zum Neusiedlersee bei perfekten Bedingungen in den letzten Wochen die Alpen und deren Nordwände unsicher. Die Mezzalama verschoben und daher nicht dabei, mein Partner Flo beruflich eingespannt und daher nicht verfügbar, brauchte es eine glückliche Fügung mit einem neuen Partner…

noch viel Schnee...

noch viel Schnee…

Daniel traf ich schon einmal im Zillertal und nur eine kleine Krankheit seinerseits vermasselte uns eine erste „Kennenlern- Tour“. Wir vereinbarten, bei der nächsten Gelegenheit einen neuerlichen Anlauf zu wagen. Ein kleines Wetterfenster wollten wir wenig später nutzen, um die Mayerlrampe am Grossglockner von der Südseite aus zu klettern. Wundersamer weise kannte Daniel die Tour noch nicht und ich hatte im vergangenen Herbst alleine bei perfekten Bedingungen leider kein Seil für den Abstieg in die Rampe dabei („und ohne hob i mi augsch…!“)
Wir vereinbarten als Treffpunkt die Stüdlhütte, was ich anfangs zwar nicht ganz verstand (wegen der 75 Minuten Aufstieg…?), aber warum

do hob ma no a wengal wos gsehen...

do hob ma no a wengal wos gsehen…

eigentlich nicht? Aber welch eine Verköstigung dort oben auf 2.800 m!

Ich empfehle jedem einen Abstecher dorthin: das Salat- und Vorspeisenbuffet sowie das Frühstück mit frischem Obstsalat ist sensationell! 🙂
Aus diesem Grund verließen wir tags darauf erst um 0600 Uhr wohl gestärkt die Hütte. Die Verhältnisse passten und bereits nach 1,5 Stunden standen wir auf der unteren Glocknerscharte. Das Schlechtwetter die Tage zuvor bescherte uns jede Menge Neuschnee und daher echt selektive und schwierige Verhältnisse. Zweimaliges Abseilen (unbedingt 60 m Seile!) und eine kurze absteigende Querung brachten uns an den Beginn der Mayerl. Ab nun ging`s in ständiger Wechselführung bergauf. Waren die ersten Seillängen noch eine Stapferei und ein vorsichtiges Vortasten über verschneite Felsen, brachten uns die letzten drei Seillängen Eiskletterei vom Feinsten.
Am Beginn des NW- Grats war es ein wenig „zugig“, also gingen wir ohne

ganz alleine am Gipfel...

ganz alleine am Gipfel…

Pause den letzten Abschnitt an. Unverspurt und tief verschneit entpuppte sich der sonst so gut kletterbare Grat als wahre Herausforderung. Gerade rechtzeitig erreichten wir den Gipfel auf 3.798 m, als es kurz aufriss und die Wolken einem grandiosen Panorama wichen. Noch dazu waren wir ganz alleine am Gipfel! Perfekt! 🙂
Am Glocknerleitl schnallten wir unsere Schi an und in gerader Linie ging`s wieder zurück zur Stüdlhütte. Wegen der sehr tiefen Schneeverhältnisse hielten wir uns nicht lange auf, packten unsere Sachen und fuhren fast bis zum Auto ab.

A geile Gschicht, die nach einer Wiederholung schreit! Danke Daniel für` s mitnehmen! 🙂

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hier geht’s zu den Fotos…

Kategorien: Touren

1 Kommentar

Flo · 11. Mai 2015 um 12:06

super Jungs 🙂
gute Sicht… ha, ha, ha

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