20.12. 2020

Lässiges Eis an der Hochgolling Nordwand mit Martin!

Wenn sonst nix geht, am Fuß des höchsten Berges der Schladminger Tauern geht immer was…

im hintersten Gollingwinkel…

Wir waren uns beide nicht sicher, ob wir im hintersten Gollingwinkel- weit abgeschieden vom Rest der Welt- Eis finden würden. Doch ich war schon öfter dort und wurde nie enttäuscht. So auch dieses Mal!

Unser Plan war, bei entsprechendem Eis dort zwei lässige Klettertage an den Hochgolling Fällen zu genießen. Wir gingen es am ersten Tag gemütlich an und starteten etwas verspätet vom Gasthaus Weisse Wand ins Steinriesental hinein. Im Sommer wunderschön, aber unglaublich überlaufen präsentierte sich nun die Natur eingefroren prachtvoll und einsam zugleich. Nur selten verirren sich da ein paar Eiskletterer- wohl wegen des weiten Zustieges und der Einsamkeit hierher.

Wir genossen das Höhersteigen und waren (wie jedes Mal, wenn wir da sind) sprachlos, als wir knapp hinter der Gollinghütte zum ersten Mal die beeindruckende Nordwand des Hochgolling sahen: 1000 Höhenmeter hoch scheut diese Wand keinen Vergleich mit großen Westalpenwänden. Es ist einer der schönsten und beeindruckendsten

in der dritten Seillänge…

Plätze da im Gollingwinkel!

Und auch genug Eis war- wie erhofft- vorhanden. Uns zog es gleich zum rechten Hochgolling Fall, fehlte uns beiden doch noch die letzte kombinierte Mixedlänge dieser Route. Auch diesmal sah es ganz oben gar nicht gut aus, doch versuchen wollten wir es allemal. Zügig stiegen wir höher und verbanden die ersten beiden Längen gleich mal zu einer. Martin stieg den nun folgenden, sehr dünnen WI 6- Abschnitt souverän vor und in der anschließenden Seillänge konnte ich schon mal ein paar spannende Mixedstellen genießen. Doch nach eingehender Betrachtung der letzten 30 Meter mit dünnem Eis und mangelnder Absicherungsmöglichkeiten ließen wir auch diesmal diese Länge aus und seilten ab.

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am Beginn des Mixed- Teiles…

Wir hatten schon beim Zustieg gesehen, dass die Schlüsselstellen der Nordwand im linken Teil Eis führten und wollten unser Glück dort versuchen. Beide hatten wir diese Wand schon erfolgreich klettern dürfen und wussten daher, worauf es dort ankommt und womit wir rechnen mussten.

Etwas früher als tags zuvor stiegen wir wieder zu dieser Wand und unserem Materialdepot hinauf. Doch schon im ersten Viertel der Wand mussten wir einsehen, dass die Schneeverhältnisse so gar nicht passten: tiefer Schneegriesel auf trockenen Felsplatten veranlasste uns, die nochmalige Durchsteigung der Wand auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Mir graute davor, weiter zu klettern, hatte ich doch 2016 mit Christian Holzer eine sehr gefährliche sechzehnstündige Odyssee bei ähnlichen Verhältnissen hinter mir. Martin dachte ebenso und rasch war der Entschluss zur Umkehr einvernehmlich getroffen.

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der linke Hochgolling Fall…

Die Vormittagsjause mit Hirschwürstel am Wandfuß bei Bilderbuchwetter und einem TAB noch vor Mittag beim Bus waren hingegen auch nicht zu verachten: „Pah, geht`s uns guat!“ 😊

Danke Martin für die beiden Klettertage und das gemeinsame Entscheiden!

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hier gehts zum album und der Tourenbeschreibung…

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die Fotos könnt ihr hier sehen:

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das video dazu seht ihr hier:.

Hochgollingfall 2020:

Kategorien: Touren

2 Kommentare

Julian Brockt · 30. Dezember 2020 um 11:21

Gigantisch! Gratulation!
Wie lang habt ihr denn für den Zustieg gebraucht?

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