von Michl Kraeftner am 26.6.2106

Wettkampfstress und Rennhektik habe ich ja eigentlich ad acta gelegt. Was treibt mich dann aber gerade am bisher heißesten Tag des Jahres zu einem Sechsstunden- hike& fly Wettkampf ins Ennstal? Ich hab keine Ahnung… 😉

der Start...

der Start…

Ein wenig mit mir selbst hab ich schon gerungen- doch ist ein Messen mit Gleichgesinnten immer interessant und vor allem äußerst lehrreich. So saß ich also bereits um 0300 Uhr im Auto, brachte unsere Tochter vorher noch nach Wien zum Flugplatz, um rechtzeitig in Niederöblarn am ebensolchen anzukommen.

Die Fakten: ein “sprintbordairline“ beim Grimming über sechs Stunden, zwei Wendepunkten über das Multeneck (2.110 m) und den Kammspitz (2.139 m) und eine- im ersten Moment verwirrende- Wertung aus zurückgelegten Höhenmetern, Flugstrecke und Zielzeit.

erster Startplatz das rechte Schneefeld oben...

erster Startplatz das rechte Schneefeld oben…

Das ermöglichte zahlreiche Varianten und taktische Überlegungen. Nur eins war klar:  so viel Höhenmeter wie möglich zu erzielen und  fliegend so schnell als möglich ins Ziel zu kommen.

Die Wettervorhersage war einerseits vielversprechend, andererseits mit drohenden Gewittern am Nachmittag und starken Südwind in Gipfelhöhe pikant angereichert und- es wird heiß. Seehr heiß sogar! Wer schon mal die Grimming Südseite am vormittag bei brütender Hitze hinaufgestiegen ist weiß, wovon ich rede! 🙂

Flugtechnisch schätzte ich die Sache relativ klar ein: thermisch wird`s super und der Südwind ist auch stark- hingegen das Laufen wird

im Anflug auf den Kammspitz...

im Anflug auf den Kammspitz…

megaanstrengend werden. Als packte ich den kleinen TONKA 2 mit gerade mal 11,8 m2 in den Rucksack. Samt Gurtzeug mit Protektor, dem Rettungsschirm, Helm und leichte Überjacke hatte ich gerade mal knapp fünf Kilogramm am Buckel.

Am Start um 0930 Uhr stand ich also neben Kapazundern wie Tomy Hofbauer und Gerald Gold (beide schon x-alps Teilnehmer). Und als der Startschuss fiel, ging`s mal so rund fünf Kilometer im lockeren Dauerlauf das heiße Ennstal entlang bis Niederstuttern. Von dort dann der zähe Aufstieg Richtung Multeneck. Ich startete ob der großen Hitze bereits rund 300 Höhenmeter unterhalb in die Thermik der Grimming

im Endanflug nach Niederöblarn...

im Endanflug nach Niederöblarn…

Südseite. Fast im Geradeausflug flog ich so zum 15 Kilometer entfernten Kammspitz rüber. Bei DEM Flugwetter fast ein „Verbrechen“, nicht weiter zu fliegen… Ein noch grösseres aber war die Tatsache, dass man zwar den zweiten Wendepunkt locker im Flug erreichte, diesen aber zwingend zu Fuß– gepaart mit vielen Aufstiegshöhenmetern- bewältigen musste, um in der Wertung vorne liegen zu wollen. Also mal frisch und fröhlich 1000 Meter runter in die Mittagshitze von Gröbming, um anschließend per pedes wieder rauf zu keuchen. Mit Alois Zauner und Philipp Berger als Trio war`s dann aber gar nicht so schlimm 😉 !

das Stockerl!

das Stockerl!

Auf 1600 Metern fanden wir dann auch einen brauchbaren Startplatz, um den finalen Teil anzugehen. Knapp über uns startete auch Philipp Brugger in die starke Nachmittagsthermik. Während aber die drei Kollegen mit diesem zweiten Flug die Reduktion der fälligen Gehkilometer zum Flugplatz im Kopf hatten, war ich guter Dinge und auch entschlossen, mit meinem „Winzlingschirm“ auch wieder komplett zurück zu fliegen. Und das klappte hervorragend! Als Fünfter im Ziel und nach drei sauren Radlern zur Erstdeckung des Flüssigkeithaushaltes war ich schwer mit mir zufrieden! 🙂

Um 1630 Uhr war auch der letzte Pilot wieder heimgekehrt und nach Auswertung der gps- tracker stellte sich ein unglaubliches Ergebnis dar:

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  1. Tomy Hofbauer (mit den meisten Höhenmetern des Tages)
  2. Andy Traisch (als der schnellste Pilot über diese beiden Wendepunkte)
  3. Phillip Berger, Philipp Brugger und ich (in einer Kombination daraus)

Vier Piloten gerade mal durch nur EINEN Wertungspunkt getrennt zeigt, dass man bei diesem ausgeklügelten Bewertungssystem gerade mit unterschiedlicher Taktik und Vorhaben ein ungemein spannendes Rennen veranstalten kann! Und für uns Teilnehmer war`s ebenfalls super geil! 🙂

In doarama kann man meine gewählte Strecke gut ansehen…

Besten Dank an die Veranstalter für diesen mega Event!

Fotos- copyright by Walter Wilding. Dankeschön!

 

hier gehts zur Seite des Veranstalters…

hier gehts zur GrimmingAttack 2016– Ergebnisliste…

hier gehts zum video:

Kategorien: Touren

4 Kommentare

Evelyne · 28. Juni 2016 um 16:21

Super Teamchef ☺ ,wird eh schon Zeit, dich wieder mal mit Startnummer zu sehen.Top Leistung!!!! Der Pepi und ich gratulieren herzlich Lg Evelyne

Flo · 27. Juni 2016 um 07:08

yeah, geiles Ergebnis und hoffe deinem “Buckel” geht´s auch noch gut :-). Gratulation 🙂
mördergeil

    admin · 27. Juni 2016 um 10:47

    Dankeschön! Dem Buckel gehts schon wieder (fast) ganz gut! Die Wehwehchen werden im Alter mehr, die Begeisterung aber auch! 🙂

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